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Der Sonntag, 10.01.2016

Hilfe für Leprakranke

Lazarus-Verein: Verdi-Oper für guten Zweck

 

Ein Anruf bei Dr. med. Thomas Gille (52). Der Internist aus Königstein ist soeben aus Myanmar zurückgekehrt, um ein Projekt des Vereins St. Lazarus in einer Lepra-Kolonie voranzubringen. Schirmherr ist Kardinal Lehmann.

Frage: Was genau machen Sie in Myanmar ?

Dr. Gille: Zusammen mit mehreren Aktiven des St. Lazarus-Fonds und Helfern vor Ort haben wir in einer Lepra-Kolonie, die von insgesamt 800 Leprakranken und ihren Angehörigen bewohnt wird, die Durchführung eines größeren Projektes zur Verbesserung der Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung geplant. Damit soll die Unabhängigkeit der Kolonie von teuren Lebensmittelankäufen erreicht werden. Spendengelder in Höhe von circa 80 000 Dollar sollen investiert werden.

Seit wann gibt  es den Verein St. Lazarus ?

Der St. Lazarus-Fonds Europa mit Sitz in Königstein wurde vor 14 Jahren als Schwesterorganisation der schon seit 1950 bestehenden St.-Lazarus-Organisation in Korea gegründet. Es wurden bereits gezielt Projekte für Lepra-Kranke in Südsudan, Sambia und Vietnam unterstützt – aktuell in Myanmar St. Joseph in Loilem.

Das alles kostet Geld …

Unser Verein in Deutschland hat nur wenige Mitglieder, die sich alle aktiv um die Gewinnung von Sponsoren und Spendern bemühen. Neben den vielen kleineren Spenden gelingt uns glücklicherweise öfters, auch größere Sponsorengelder bei Einzelpersonen oder auch Unternehmen zu generieren. Wir freuen uns aber über jede Zuwendung. Weltweit erkranken jährlich noch 200 000 Menschen neu an Lepra, die eigentlich auch sehr gut behandelt werden kann.

Für den 23. Januar planen Sie eine große Benefizveranstaltung in Frankfurt. Auf dem Programm steht die Verdi-Oper Don Carlo. Wie kam es dazu ?

Der große Erfolg in 2013 mit der Oper „Die Hochzeit des Figaro“ und die sehr gute Kooperation mit den Verantwortlichen der Städtischen Bühnen waren für uns Anlass, erneut auf diesem Wege die Arbeit des St.-Lazarus-Fonds voranzubringen. Wir hoffen auf ein ausverkauftes Haus. Der erzielte Gewinn des Kartenverkaufs und die zusätzlichen Spendengelder kommen direkt dem Hilfsprojekt in Myanmar zu Gute.